Michaelifest

Das Michaelifest begehen wir auf verschiedene Weisen.

 

Wir machen gemeinsam mit den Kindern und einigen Eltern einen Ausflug in den Wald. Dort haben wir auf Grund der Streckenführung so manche Mutprobe zu bestehen. Es geht zum Beispiel einen sehr steilen Berg herunter, oder hinauf, über Stock und Stein, oder ein Stück durch einen dunklen Tannenwald. An einem kleinen Bächlein können sich die Kinder im Springen üben. Seinen Höhepunkt findet der Ausflug dann bei einem ausgedehnten Picknick, mit selbst gebackenem "Drachenbrot".

 

Außerdem feiern wir am mit den Kindern im Kindergarten ein Ritterfest.

 

Jedes Kind wird zum Ritter geschlagen. Wir spielen ein Spiel, in dem eine Prinzessin aus der Burg befreit wird, in der sie gefangen gehalten wurde. Nähere Informationen unter Michaeli.

Michaeli

Der Michaelitag am 29.September ist das Fest des Erzengels Michael, der das Böse vom Guten geschieden und aus dem Himmel verbannt hat. (Offenbarung12, Vers 7-12 ).

 

Das Böse wird in der Kunst meist mit Ungeheuern und Drachen symbolisiert, und so sieht man in Darstellungen den Erzengel Michael oft im Kampf mit dem Drachen. Häufig ist er aber auch mit einer Waage abgebildet - Polaritäten werden gegenüber gestellt und wir selbst sind aufgefordert, uns zu entscheiden auf welcher Seite wir unsere" Kräfte" in die Waagschale legen und uns engagieren.

 

Inmitten der Abbauprozesse, die uns im Herbst, also zur Michaelizeit, so deutlich sichtbar werden, müssen wir Menschen den Mut und die Kraft aufbringen, ein inneres Gegengewicht zu entwickeln. Und zwar auf verschiedensten Ebenen: Gesellschaftlich, zwischenmenschlich, körperlich, seelisch... Michael will uns lehren, den Mut zu stärken. Die Seiten, die sich manchmal "drachenhaft" in uns zeigen, zu erkennen und zu bekämpfen, zu zähmen!

 

Wie leben und feiern wir dieses Fest mit den Kindern? Wir geben den Kindern keine intellektuellen Erklärungen, sondern erleben und erfahren die Symbole und Phänomene im aktiven Tun. Die Bilder, die Symbole dieses Festes sprechen eine deutliche Sprache: der Drachen, die Waage, das Schwert (Kreuz), der goldene Schild, Rot und Orange - die Farben des Feuers...usw. Wir erleben die Abbauprozesse im Herbst z. B. beim Kastanien sammeln, ernten, einkochen, bunte Blätter sammeln. Beim Waldspaziergang, besonders beim speziellen Michaeliausflug, erproben wir unsere Kräfte und können unser Selbstvertrauen spüren, wie stolz wir sein können, die Hindernisse überwunden zu haben, die sich uns in den Weg gestellt haben. Es gilt, einen steilen Abhang zu überwinden, ein Bächlein zu überspringen, ja den ganzen Weg überhaupt zu schaffen! Beim gemeinsamen Picknick stärken wir uns mit dem Drachen, den wir tags zuvor gebacken haben. Das Erleben der Elemente steht auch hier im Vordergrund.

 

Ein kleines Fest lässt uns auch im Kindergarten noch einmal mit den Symbolen umgeben. Wir spielen und singen vom Ritter auf dem Pferd, der mit Mut und Hilfe aller Himmelskräfte sich den Anforderungen des Lebens stellt. Als äußeres Zeichen erhalten die Kinder eine Krone, die sie mit Stolz erfüllt.

 

In der Geschichte vom Stierlein erleben die Kinder noch einmal, wie mit Herzensmut und himmlischen Kräften viele Hindernisse überwunden werden können. Sie begleiten innerlich den Jüngling bei der Feuer- und Wasserprobe und sind erleichtert, wenn zum Schluss der Drache besiegt und die Prinzessin erlöst ist.